Samstag, 13. Juni 2015

Mönch - Ein wachsender Viertausender

Als ich den Mönch in den Berner Alpen 1984 als meinen ersten Viertausender bestieg, wurde dessen Höhe mit 4.099 m angegeben. 31 Jahre später misst dieser Berg mittlerweile 4.107 m. Wie kann das sein?
Einerseits wird mittlerweile mit anderen (und vermutlich genaueren) Methoden gemessen, andererseits ändert sich die Höhe mit der Zeit, da der Gipfel aus einer Firnkalotte besteht. Damals sind wir über den Nollen aufgestiegen, auf der Route, bei der unserem Freund Ralf und seinem Seilpartner ein halbes Jahr zuvor ein Schlechtwettereinbruch zum Verhängnis wurde.
Allein am Gipfel - Sicht Weiss-in-Weiss
Meinen ursprünglichen Plan, von der Station Eigergletscher über die Westflanke des Eigers aufzusteigen, musste ich wegen viel zu warmen Temperaturen aufgeben, und so fuhr ich mit der ersten Bahn aufs Joch und stand zwei Stunden später am Gipfel. Eigentlich ein No-Go, denn solche Segnungen unserer Zivilisation versuche ich - zumindest im Aufstieg - zu vermeiden. Den Mönch hatte ich ja schon "by fair means" bestiegen (wenn auch die letzten 8 Meter zum heutigen Gipfel fehlten) und so betrachtete ich dieses Unternehmen einfach als Trainings- und Akklimatisationstour.

Mönch von Süden
Im Laufe des Nachmittags verschlechterten sich die Verhältnisse deutlich, es gab Graupel und 10 cm Neuschnee, so dass ich zusammen mit Roger nach einer Nacht auf der Mönchsjochhütte unverrichteter Dinge wieder in Richtung Mittelland reiste.
Vereiste Felsen an der Hütte